Nordic Walking-Tour über den Brautstein

Nordic Walking hat sich im vergangenen Jahrzehnt vom neuen Trend zur festen Größe im Natursport-Repertoire entwickelt. Sein Vorteil liegt nicht nur in der einfachen Erlernbarkeit begründet. Vielmehr werden auch zusätzliche Körperpartien, wie die Muskulatur des Oberkörpers, durch den Einsatz von Stöcken trainiert.

Eine besonders abwechslungsreiche Nordic Walking Tour führt von Trendelburg über die ehemalige Trasse der Carlsbahn in Richtung Deisel. Am Weg liegt neben verwunschenen Auenwäldern auch das Südportal des Deiseler Tunnels. Ab der Hälfte des Weges geht es beständig bergauf bis zum höchsten Punkt der Tour: dem sagenumwobenen Brautstein. Wenig später bietet sich ein malerischer Ausblick auf Trendelburg und die umgebende Mittelgebirgslandschaft. Auf dem Panoramaweg gehen wir am Waldrand entlang zurück nach Trendelburg.

Ausführliche Wegbeschreibung

Von unserem Startpunkt vor der Raiffeisenbank in Trendelburg gehen wir in die kopfsteingepflasterte Straße An der Carlsbahn. Nach etwa 300m wird der Weg schmaler und führt geschottert zu einem kleinen Viadukt der ehemaligen Carlsbahn. Nach dem Überqueren des kleinen Bachs biegen wir links auf den Rad- und Wanderweg ab.

Dicht an der Diemel passieren wir einen schönen Grillplatz im Schatten der Trendelburg. Nach einer leichten Steigung folgen wir dem Rad-/Wanderweg nach links hinunter auf die alte Bahntrasse. In einer weiten Rechtskurve geht es nun hinein in einen der wenigen Abschnitte des Diemeltals ohne befahrene Straßen. Jenseits des Flusses erhebt sich die ebenmäßige Kuppe des Deiselbergs. Links- und rechts des Bahndamms liegen sumpfige Auenwälder, in denen im Frühsommer zahlreiche gelbe Wasserlilien gedeihen.

Anschließend folgen wir den steilen Hängen der Sonder mit ihren zahlreichen verwunschenen alten Steinbrüchen. Linkerhand erstrecken sich die weiten Diemelauen. Am Ende einer langen Gerade endet der Weg vor einem Naturschutzgebiet-Schild. Bitte gehen Sie NICHT geradeaus weiter; der hier ansässige Uhu wird es Ihnen danken! Wir gehen daher ebenfalls nach links hinunter in die Diemelaue. 100m weiter folgen wir dem Rad-/Wanderweg nach rechts. Rechts von uns erstrecken sich weite Feuchtgebiete mit seltenen Bewohnern, wie dem bereits erwähnten Uhu. Links strömt die Diemel gemächlich dahin. Nach etwa 600m zweigt rechterhand ein Treppenweg zum Südportal des ältesten hessischen Eisenbahntunnels ab.

Unser Tipp: Der Deiseler Tunnel

Der Deiseler Tunnel kann von April bis November zu Fuß oder mit dem Fahrrad durchquert werden. Im Winter residieren hier seltene Fledermausarten. Im Sommer können wir allerdings alternativ zum anschließend beschriebenen Weg auch durch den Tunnel gehen. Etwa 200m nach Tunnelende biegen wir scharf nach links ab. Begleitet vom malerischen Blick über das Diemeltal nach Deisel und Langenthal gehen wir am Waldrand hinauf zu einer Kreuzung und biegen links ab.

Wir folgen der Diemel weiter an einem sonnigen Südhang entlang; jenseits des Flusses liegen die historischen Fachwerkhäuser und die romantische Dorfkirche von Deisel. Im Hintergrund erhebt sich majestätisch der Deiselberg. Nach etwa 500m gelangen wir an eine Kreuzung, an der wir scharf nach rechts in einen Forstweg abbiegen. Nun geht es schattig hinauf bis zur Abzweigung, an der die Alternativroute durch den Tunnel wieder zu uns stösst.

Wir gehen geradeaus hinauf und biegen an der nächsten Kreuzung rechts ab. An den Überbleibseln einer einstmals stolzen Huteeiche vorbei führt der Weg beständig hinauf bis zum höchsten Punkt unserer Runde: dem Brautstein. Den Erzählungen nach haben sich hier in früheren Zeiten heimlich Liebespaare aus den einstmals verfeindeten Ortschaften Deisel und Trendelburg getroffen...

Ein Felsblock markiert seit längerem den höchsten Punkt des Weges; außerdem bietet ein stattlicher Stieleichenhain im Herbst ein besonderes Farbenspiel. Nun geht es wieder abwärts. An der nächsten Kreuzung lädt - nicht nur bei schlechtem Wetter - eine Schutzhütte zum Verweilen ein. Wir biegen rechts ab und gehen steil hinab zum Waldrand. Dort bietet sich ein traumhafter Ausblick auf Trendelburg, das malerisch im Diemeltal liegt und von Hügel umgeben ist. Am Horizont erheben sich Heu- und Dörnberg.

Wir gehen nach links am Waldsaum entlang, den seit jeher eine stattliche Reihe Eichen markiert. Bei nächster Gelegenheit biegen wir erneut links ab und folgen dem Trendelburger Panoramaweg am Waldrand entlang. Nach etwa 650m erreichen wir erneut eine Kreuzung. Um dem Waldrand weiter folgen zu können biegen wir hier links ab. Nach einigen Windungen des romantischen Pfades erreichen wir das Trendelburger Neubaugebiet Zur Schönen Aussicht.

Wir folgen der Wohnstraße nach rechts, gehen durch eine tiefe Senke und gelangen zum historischen Rittergut in der Abgunst. Der Weg führt uns rechts an den mächtigen steinernen Wirtschaftsgebäuden entlang zurück zum Ausgangspunkt unserer abwechslungsreichen Nordic Walking Tour.

  • Schwierigkeitsgrad: Mittel
  • Länge: 7,6 km
  • Gehzeit: 1:30 Std.
  • Anstieg: 110 m
  • Start/ Ziel: Trendelburg (Raiffeisenbank)
  • 51,5758739 N , 9,429911 O
  • Wegzeichen: N (bis Tunnel und ab Abgunst), M (Tunnel bis Abgunst)
  • Bushaltestellen nahe Start/ Ziel: Trendelburg-Bahnhof, Trendelburg-Diemelbrücke
  • Untergrund: Waldboden, Schotter, Teer
  • Empfohlenes Schuhwerk: Wasserdichte Sportschuhe, Halbschuhe
  • Diemeltal mit Feuchtgebieten
  • Ehem. Carlsbahn
  • Deiseler Tunnel
  • Brautstein
  • Kath. Kirche Heilig Kreuz Trendelburg
  • Rittergut von Stockhausen
  • Landgasthof Textor, Trendelburg
  • Edeka-Getränkemarkt Müller, Trendelburg