Auf den Spuren der Vergangenheit in Trendelburg

Start-/ Endpunkt: Trendelburg - Rathaus

Länge: ci. 3,5 km

Die vom Heimatverein Trendelburg eingerichtete Historische Stadterkundung beginnt am Rathaus und leitet Sie durch den ältesten Teil Trendelburgs zwischen Kirche und Burg. Anschließend führt Sie der Weg hinunter zur Diemel, vorbei an der ehemals landgräflichen Mühle zum später entstandenen Teil Trendelburgs nahe der Diemelbrücke.

Historische Stadterkundung

Die historische Stadterkundung beginnt am Rathaus und leitet Sie durch den ältesten Teil Trendelburgs zwischen Kirche und Burg. Anschließend führt Sie der Weg hinunter zur Diemel, vorbei an der ehemals landgräflichen Mühle zum später entstandenen Teil Trendelburgs nahe der Diemelbrücke.

Seit mehr als 700 Jahren besteht die Stadt Trendelburg zu Füßen der mittelalterlichen Burganlage. Viele Generationen haben hier ihre Spuren hinterlassen. Auf einem Rundgang durch Trendelburg können Sie diese erkunden. In den Siebziger Jahren änderte sich das Bild der Stadt durch Abriss, Umbau und Sanierung vieler Fachwerkhäuser stark.

Der Heimatverein Trendelburg will mit der historischen Stadterkundung die Erinnerung an die alten Gebäude erhalten und den Wandel sichtbar machen.

Wir beginnen unsere Stadterkundung vor der Eingangstür des historischen Fachwerk-Rathauses. Hier informiert zudem eine Einstiegstafel über den Verlauf des Weges. Wir gehen am Portal der evang. Marienkirche vorbei und um die Ecke der Kirche herum. An einer Lampe informiert ein Schild über die Geschichte des Gotteshauses.

Nun geht es zurück zum Rathaus und die Freitreppe hinunter auf den Marktplatz. Zwei kleine Schilder berichten über den Bau und das Leben im ältesten Haus Trendelburgs (Am Rathaus 3), sowie in der Schreinerei Hofmann (Marktplatz 2). Wir wenden uns nach rechts und folgen der Straße Am Rathaus. Vorbei am Gasthaus Brandner geht es leicht bergauf; rechterhand liegt der alte Stadtbrunnen. An der Kreuzung mit der Straße Am Brunnen liegt linkerhand der ehem. Kolonialwarenladen Starke mit seiner charakteristischen vorgebauten Treppe. Der Fotograf schoss seinerzeit sein Bild auf Höhe der heutigen Pizzeria, daher befindet sich das zugehörige Schild auch dort an einem Lampenpfahl.

Wir gehen auf der Straße Am Rathaus weiter hinauf in Richtung Burg. Im Haus mit dem kunstvoll verdrehten Schornstein befindet sich heute die Galerie Arthaus 8, in der regelmäßig Ausstellungen gezeigt werden. Kurz vor der mächtigen Burgmauer knickt die Straße nach rechts ab. Wir folgen ihr und erreichen linkerhand den Zugang zum Burghof. Ein schmaler Steg führt hier über den tiefen Graben, der Stadt und Burg trennt, und mündet in einer schmalen Pforte in der hoch aufragenden Sandsteinmauer. Vor der Brücke beleuchtet eine Tafel ausführlich die wechselhaften Ereignisse im Leben der Festungsanlage.

Für wenige Meter folgen wir nun der Straße Zur Burg, biegen aber bei erster Gelegenheit nach links in die schmale Pfarrstraße ein. Hier bietet sich alsbald ein schöner Ausblick über das Diemeltal bis nach Stammen. Aus dem Tal führt der mit Kastanien gesäumte Steinweg hinauf auf den Stadtberg. Dort wo er die Altstadt erreicht steht das ehem. evang. Pfarrhaus. Nur durch die Pfarrstraße von diesem getrennt befand sich die ehem. Synagoge von Trendelburg. Wir biegen rechts in die Straße Am Brunnen ein, wo eine Tafel über das jüdische Leben in Trendelburg informiert. So wurde die Mikwe, ein jüdisches Ritualbad, im gegenüberliegenden Haus erst vor kurzem bei Bauarbeiten wiederentdeckt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Neben der am Wochenende geöffneten Tourist-Information gehen wir links die Straße Zur Burg hinunter. Im folgenden Haus auf der linken Seite befindet sich der ehem. Stammsitz der seit 1899 bestehenden Bäckerei Amthor. Rechts am Rande des Kirchhofs steht die alte Schule, weiter die Straße Zur Burg hinunter befand sich in einem einst beeindruckenden, aber leider abgebrannten Fachwerkhaus das alte Pfarrhaus.

Am unteren Ende der Straße gehen wir nach rechts zurück zum Marktplatz unterhalb des Rathauses. Linkerhand sehen wir die Überreste der Stadtmauer, an die sich bis in die sechziger Jahre niedrige Fachwerkhäuser duckten.

Jetzt verlassen wir die ursprüngliche von Mauern eingefasste Altstadt und gehen nach links in die Straße Steintor. Am Horizont ist der Deiselberg zu sehen, der für seinen phantastischen Panoramablick bis hin zu Solling und Söhrewald bekannt ist. Wir biegen allerdings gleich wieder nach links in die Straße Altes Tor ein. Hier befindet sich eine Reihe schöner Fachwerkhäuser mit großen Toren, durch die Wagen die Ernte direkt bis ins Haus fahren konnten. In weiten Bögen gehen wir nun zu einem weiteren Aussichtspunkt über die Diemelauen und bis zum Heuberg mit Sendemast. Hier führt ein steiler Fußweg, in Trendelburg Zwethe genannt, linkerhand den Stadtberg hinunter. An seinem Ende haben wir das stattliche Diemelwehr erreicht, an dem Wasser über einen Kanal zur Mühle geführt wird. Wir folgen dem Mühlgraben stromabwärts und erreichen nach etwa 400m die alte landgräfliche Mühle mit ihren stattlichen Wirtschaftsgebäuden. Einst einer der größten Arbeitgeber im Ort, wurde hier doch bereits in industriellen Maßstäben Mehl gemahlen und zu Brot verarbeitet. Heute befinden sich im Haupthaus das Heimatmuseum mit wechselnden Ausstellungen, das am Wochenende geöffnete Cafe in der Mühle, sowie die Kunstinitiative "Kunst säen und sehen". Neben der Mühle kann zudem die Schleusenanlage des ehem. Landgraf-Carl-Kanals besichtigt werden.

Wir folgen der Straße Zur alten Mühle weiter bis zur Diemelbrücke. Hier befindet sich eine besonders große Zahl geschichtsträchtiger Gebäude: Rechts vor der Brücke die ehem. Autohalle, direkt vor uns der ehem. Gasthof Baumann, links das alte Schäferhaus. Dahinter auf der anderen Seite der Bundesstraße der historische Nasenkrug. Wir folgen der Karlshafener Straße nach links und gelangen als nächstes zum kaiserlichen Postamt. Daran schloß sich die alte Rosenapotheke an, die sich heute allerdings in einem Neubau befindet. Vor dem Ortsende biegen wir scharf nach rechts in die Domäne ein. Ganz am Ende der Straße liegt der zentrale Hof der einstmals einflussreichen Domänenanlage. Das eindrucksvollste Lagergebäude dieses Ensembles befindet sich heute sogar im Hessenpark im Taunus.

Zum Abschluß der Historischen Stadterkundung wollen wir noch einen Blick auf die andere Diemelseite werfen. Dafür gehen wir von der Domäne hinauf zur Bundesstraße, passieren diese links an der Ampel und überqueren die Brücke. Es geht vorbei an einem mächtigen Baum nach rechts zur Bushaltestelle. Auf der heutigen Grünfläche, die zur Diemel hin abfällt befanden sich einst zwei Gebäude: die Schlosserei Lieber und das alte Gasthaus Textor. Beide wurden während eines besonders starken Hochwassers 1965 so stark beschädigt, dass sie abgerissen werden mussten. Das gleiche Schicksal traf auch die alte steinerne Bogenbrücke über die Diemel. Wir gehen weiter bis kurz vor das Ortsschild und nach rechts hinunter zum Diemelradweg. Auf diesem gehen wir unter der Diemelbrücke hindurch. Auf der anderen Seite zeigt eine Tafel die stattliche alte Brücke vor dem Hochwasser.

Jetzt gehen wir hinauf zur Friedrichsfelder Straße, an der sich einst ein beschrankter Bahnübergang befand. An einem Fahnenmast informiert eine Tafel über den ehem. Bahnhof an der Carlsbahn. Jenseits der Hauptstraße ist noch der alte Rundbogen über den Sauerbach zu sehen. Am Beginn der Straße Zur Abgunst befand sich einst die Molkerei mit gemauertem Schornstein, das heutige Gasthaus Textor. Im Anbau befand sich einige Jahre die Post, heute ein Friseursalon. Hinter dem Gebäude zweigt rechterhand die Zufahrt zum weitläufigen Hof des Ritterguts Abgunst ab. Am Eingang erläutert eine große Tafel ausführlich die Geschichte des Anwesens der Familie von Stockhausen. Hier endet unsere Historische Stadterkundung und ein besonders intensiver Ausflug in die bewegte Vergangenheit der alten Stadt beidseits der Diemel.

Eine alternative Wegführung zum Ausgangspunkt unserer Tour führt jenseits der Diemelbrücke über einen schönen Wiesenweg. Dieser zweigt hinter dem beschriebenen Schäferhaus linkerhand von der Bundesstraße ab und führt den Stadtberg hinauf. Nach etwa 250m gehen wir an einer weiteren kleinen Kreuzung nach links. Am Ende der Steigung erreichen wir das große Zufahrtstor der Burg, von dem aus wir einen schönen Blick über das Tal haben. Wir gehen rechts an der Burgmauer entlang und folgen dem Wiesenweg weiter vorbei an den ersten Häusern der Altstadt. Über einen kurzen Verbindungsweg aus roten Ziegelsteinen gelangen wir nach links zur bereits bekannten Straße Am Rathaus. Dieser folgen wir nach rechts hinunter zu Rathaus und Marktplatz.

  • Schwierigkeitsgrad: Leicht
  • Länge: 3,8 km
  • Gehzeit: 1:30 Std.
  • Start/ Ziel: Trendelburg Rathaus
  • 51° 57' N, 9° 42' O
  • Nächste Bushaltestellen: Trendelburg-Diemelbrücke, Trendelburg-Lieber
  • Untergrund: Teer
  • 0 - Einstiegstafel am Rathaus mit Übersichtskarte und Stadtgeschichte
  • 1 - Rathaus
  • 2 - Haus Büse
  • 3 - Evangelische Kirche
  • 4 - Schreinerei Hofmann
  • 5 - Ältestes Haus Trendelburgs
  • 6 - Gasthaus Brandner
  • 7 - Kolonialwarenladen Starke
  • 8 - Burg Trendelburg
  • 9 - Ehem. evang. Pfarrhaus
  • 10 - Haus Eichel mit Mikwe
  • 11 - Bäckerei Amthor
  • 12 - Alte Schule
  • 13 - Altes Pfarrhaus
  • 14 - Bäckerei Gräbe
  • 15 - Häuser an der Stadtmauer
  • 16 - Vor dem Alten Tor
  • 17 - Landgräfliche Mühle
  • 18 - Autohalle
  • 19 - Schäferhaus
  • 20 - Gasthaus Baumann
  • 21 - Nasenkrug
  • 22 - Kaiserliches Postamt
  • 23 - Alte Apotheke
  • 24 - Ehem. Staatsdomäne
  • 25 - Diemelbrücke
  • 26 - Schlosserei Lieber
  • 27 - Gasthaus Textor
  • 28 - Carlsbahnbrücke
  • 29 - Bahnhof
  • 30 - Ehem. Molkerei
  • 31 - Rittergut Abgunst

Text: Heimatervein Trendelburg eV. , J. Kolditz

Bilder: Archiv und Leihgaben des Heimatverein Trendelburg eV. , D. Rindermann, J. Kolditz

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